Selbstauskunft

Bei Tieren aus dem Ausland, in unserem Fall Rumänien, die irgendwann einmal im Tierheim dort landen, kennt man die meist sehr tragische Vorgeschichte nicht. Sind sie auf der Straße geboren und aufgewachsen? Haben sie schon einmal eine Familie oder Menschen gehabt und sind ausgesetzt worden? Sind sie misshandelt worden? Alle aber haben eine Zeit lang auf der Straße gelebt, denn dort sind sie aufgegriffen und ins Tierheim gebracht worden, meistens leider mit Methoden von nicht vorstellbarer Grausamkeit.
Es gibt Hunde, die verängstigt, krank oder verletzt sind. Sie kennen keine Leinenführung oder Kommandos. Sie kennen es nicht, in einer Wohnung zu leben und sich entsprechend zu verhalten. Diese Tiere brauchen viel Zeit, um in ihrem neuen Leben in Deutschland bei der Familie anzukommen. Sie sind anfangs nervös, ängstlich, laufen viel umher, finden keine Ruhe und sind immer in Hab-Acht-Stellung. So bringt jedes Tier seinepersönliche Vorgeschichte mit nach Deutschland.
Darum ist die Eingewöhnungsphase, in der man dem Hund viel Liebe, Geduld, Aufmerksamkeit,
Streicheleinheiten und Geborgenheit schenkt, so wahnsinnig wichtig. Diese Phase kann je nach Tier ein paar
Wochen bis zu einigen Monaten dauern. Dabei ist Geduld, das was die meisten Menschen leider nicht im
Überfluss haben, mit das Wichtigste in dieser Übergangszeit. Aber diese Geduld wird immer belohnt werden!
Wir wünschen uns, dass unsere ausländischen Hunde hier in ihrer Familie in aller Ruhe ankommen dürfen. Dass die Liebe zum Tier noch vor den üblichen Erziehungsmaßnahmen zum Einsatz kommt. Einfach, dass der Hund er selbst sein darf, so wie wir Menschen auch unsere Individualität ausleben dürfen sollten.

Ein noch sehr wichtiges Thema ist die Leinenpflicht. Bei Hunden aus dem Ausland, ganz besonders bei jungen, aggressiven und ängstlichen Hunden, ist es zwingend erforderlich, den Hund beim Gassi gehen, aber auch zu Anfang im eigenen Garten, ein Sicherheitsgeschirr, evtl. sogar noch ein Halsband, anzuziehen und anzuleinen.
Es gibt Situationen, wie z. B. das Sichten eines Eichhörnchens, einer Katze oder eines Vogels, das die Hunde
ganz plötzlich in ihren Jagdtrieb verfallen lässt und sie losrennen. Auch ein Geräusch oder lauter Knall kann die Tiere in Panik versetzen und zur Flucht animieren. Sollte das in Straßennähe sein, könnte das für den nicht angeleinten Hund und Verkehrsteilnehmer verheerende Folgen haben. Deshalb muss der Hund unbedingt die ersten Monate an der Leine geführt werden!